Vor hundert Jahren herrschte in Europa Krieg.

Im Rahmen des Geschichtsunterrichts unternahm die Klasse 10a der Kaiser-Lothar-Realschule plus Prüm, gemeinsam mit ihrem Geschichtslehrer Herrn Novaki und Frau Hellriegel, am 25.11.2016 eine Tagesfahrt nach Verdun in Frankreich. Verdun steht für die erste industrielle und zugleich blutigste Schlacht des Ersten Weltkrieges.

Lediglich französische und deutsche Soldaten standen sich damals in Verdun gegenüber. Fast ein ganzes Jahr dauerte diese Schlacht. Franzosen und Deutsche kämpften um jeden Quadratmeter Erde. Zudem wurden insgesamt schätzungsweise über 60 Millionen Granaten auf beiden Seiten verschossen, sodass jeder Quadratmeter im Laufe dieser grausamen Schlacht mehrmals getroffen und entsprechend umgewühlt wurde. Es wurde mit allen zur Verfügung stehenden Waffen gekämpft. Entsprechend hoch war die Zahl der Toten, schwerverwundeten und Vermissten: Etwa eine halbe Million Soldaten starben innerhalb von 10 Monaten in Verdun.

Wir wurden vor Ort von einem deutschsprachigen Reiseführer begleitet. Dieser hatte einen besonderen Bezug zu Verdun. Sein Großvater starb als junger deutscher Soldat in der Schlacht von Verdun. Er führte uns zuerst zu den Schlachtfeldern, bei denen die Schüler schnell merkten, wie uneben der Boden heute noch ist. Die zahlreichen Einschläge hatten damals die Landschaft um Verdun in eine Mondlandschaft verwandelt. Anschließend fuhren wir zum Gebeinhaus von Douaumont, in dem die Überreste von 130 000 französischen und deutschen Soldaten lagern Es handelt sich hierbei um nicht identifizierbare Soldaten, die abschnittsweise auf dem Schlachtfeld hauptsächlich nach den Kampfhandlungen eingesammelt worden waren. Vor dem Gebeinhaus liegen 15 000 identifizierte französische Soldaten. Ebenso liegen Gräber von deutschen Soldaten in und um Verdun. Die Schüler bekamen die Möglichkeit sich von ganz oben, im Turm des Gebeinhauses, einen Überblick über die Größe des Friedhofs zu verschaffen. Danach wohnten die Schüler einer Kinoaufführung der besonderen Art bei.“ Männer im Schlamm“ nannte sich diese Dokumentation und zeigte auf eindringliche Art und Weise, wie sehr deutsche und französische Soldaten bei dieser Schlacht gelitten haben. Ein weiterer Programmpunkt war das Fort Douaumont, eine Befestigungsanlage, die zu Beginn der Schlacht fast kampflos an die Deutschen überging; den Franzosen gelang die Rückeroberung erst am 24. Oktober 1916. Dazwischen liegen mehrere Hunderttausende von Toten. Im Anschluss fuhren wir in die Stadt Verdun, wo wir uns die Zitadelle sprich die Festung von Innen ansehen konnten. Dort wurden uns einige Lebensstationen eines in Verdun kämpfenden französischen Soldaten gezeigt. Die Schüler und Schülerinnen konnten sich in die Lage der Soldaten im Schützengraben vor dem Ansturm auf die gegnerische Linie versetzen. Zum Schluss konnte man der nachgestellten Zeremonie beiwohnen, bei der ein Soldat dazu bestimmt wurde, zwischen 8 gefallenen französischen Soldaten einen auszuwählen, der später als der unbekannte Soldat unter dem Triumphbogen in Paris seine letzte Ruhestätte finden sollte.

Im Unterricht sprachen wir über diese Fahrt und als die Schüler nach dem Sinn einer solchen Fahrt gefragt wurden, antworteten sie mehrheitlich, dass sie sich jetzt besser vorstellen können, was die Soldaten erleiden mussten und was der Krieg für die Menschen bedeutet hat.

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